Global investieren – Teil 1: „Leicht aber nicht einfach“ 

von | 30.07.2024 | Vermögensverwaltung

Frau Maier hat gelesen, dass eine der sichersten Möglichkeiten in Aktien zu investieren darin besteht, breit gestreut und global in einen kostengünstigen Indexfonds oder ETF anzulegen – in die gerne so genannte „Welt AG“. Das Konzept ist leicht zu verstehen und sie plant, das so umzusetzen.  

Als sie sich näher damit beschäftigt, stellt sie mit Schrecken fest, dass dafür unglaublich viele Möglichkeiten existieren. 

Das fängt damit an, dass es mehrere bedeutende Indexanbieter für globales Investieren gibt. Zum einen MSCI (Morgan Stanley Capital International) zum anderen FTSE (Financial Times Stock Exchange). Und dann gibt es noch DFA (Dimensional Fund Advisors).  

Die amerikanische MSCI bietet folgende Indizes an: 

  • den ACWI IMI, der All Country World Index Investable Market Index – der mit ca.  9.000 Firmen ca. 98% der globalen Marktkapitalisierung abdeckt,  
  • den ACWI, der wie der ACWI IMI ist, aber ohne kleine Unternehmen mit ca. 2.900 Firmen,  
  • den bekannten MSCI World Index, der den ACWI darstellt, aber ohne Schwellenländer. Dieser enthält die Aktien von ca. 1.500 Unternehmen, 
  • den MSCI Emerging Markets, der die Schwellenländer im ACWI abdeckt mit ca. 1.400 Unternehmen. 

Der britische Anbieter FTSE hat ein ähnliches Setup: 

  • den FTSE All-World, der mit ca. 4.200 Firmen sowohl die Industrieländer als auch die Schwellenländer abdeckt – ohne die ganz kleinen Unternehmen, 
  • den FTSE Developed Markets, der die Industrieländer beinhaltet – mit ca. 2.200 Unternehmen, 
  • Den FTSE Emerging Markets, der die Schwellenländer mit ca. 2.000 Unternehmen abdeckt. 

FTSE und MSCI unterscheiden sich darin, was als Schwellenland definiert ist und ab welcher Größe ein Unternehmen als klein gilt. So ist Südkorea zum Beispiel in einem Index ein Schwellenland und im anderen ein Industrieland. FTSE berücksichtigt kleinere Firmen, deshalb sind die Indizes jeweils breiter gestreut als die Pendants von MSCI. Die praktische Relevanz ist da, die Auswirkungen sind aber überschaubar. Konsequenz ist allerdings: Entweder man bewegt sich in der einen Logik oder in der anderen. Mischt man die beiden Indexanbieter, dann wäre man in einem Fall gar nicht in Südkorea investiert und im anderen Fall doppelt. 

Das ist aber nur die oberste und einfachste Ebene der Betrachtung. Die Entwicklung von Anlagestrategien hat seit den 1960er Jahren enorme Fortschritte gemacht. Wissenschaftler wie Fama und French haben neue Erkenntnisse gewonnen, die zur Entwicklung faktorbasierter Indizes führten. Unternehmen wie DFA haben diese Erkenntnisse genutzt, um innovative, breit diversifizierte Anlagestrategien zu schaffen. Auch die oben angeführten Anbieter haben inzwischen eine Vielzahl von Faktor-Indizes entwickelt, die auf Konzepten wie Value, Growth, Momentum und Quality basieren. 

Frau Müller muss sich nun eine Meinung zu den faktorbasierten Indizes bilden. Danach stellt sich die Frage: Ist es besser, in einen einzigen Fonds zu investieren oder das Vermögen auf mehrere Fonds aufzuteilen? Bei einer Aufteilung müssen zudem die optimale Gewichtung und die Häufigkeit des Rebalancings bedacht werden. 

Sind Sie daran interessiert, wie Sie ein modernes, professionelles Indexportfolio aufbauen und effektiv verwalten können? Wir bieten Ihnen gerne ein persönliches Gespräch an, um Ihre individuellen Anlagemöglichkeiten zu besprechen.

Kontaktieren Sie uns!

 

*Name geändert 

FTSE ist eine eingetragene Marke der London Stock Exchange plc, EC4M 7LS, London, GB 

All-World ist eine eingetragene Marke der FTSE INTERNATIONAL LIMITED, EC2Y 5DA, London, GB 

MSCI, ACWI sind eingetragene Marken der MSCI Inc., 10007, New York,, US 

Dimensional, DFA sind eingetragene Marken der Dimensional Fund Advisors LP, 78746, Austin, US  

 

Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass historische Renditen keine verlässliche Indikation für zukünftige Ergebnisse darstellen. 

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